Pädagogisches Konzept

Am Standort Templin ermöglichen wir Kindern und Jugendlichen eine durchgehende reformpädagogische Schullaufbahn von der Wald-Kita über die Grundschule bis zum Abitur.

Dabei bestimmen die Bedürfnisse, Anlagen und Interessen der Kinder und Jugendlichen ihre Lerninhalte und -fortschritte. Lebenspraktisches Arbeiten & Lernen in Form von Projekten, AG`s und Betriebspraktika spielt eine große Rolle und wird mit dem theoretischen Lernen nach staatlichen Lehrplänen möglichst harmonisch verknüpft.

Die gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre (Digitalisierung, Lernen unter Pandemiebedingungen, Klimawandel, Künstliche Intelligenz) und aktuelle Konflikte (Polarisierungen, Extremismus, Ukraine-Krieg) stellen auch unsere Schulgemeinschaft vor besondere und sich beinahe täglich wandelnde Herausforderungen. Unsere Schlussfolgerung daraus ist, dass diese wechselhaften Zeiten auch einen neuen (reform-) pädagogischen Ansatz erfordern.

Mit einem runderneuterten Team und frischer Energie entwickeln wir derzeit ein neues, den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und aktuellen Bedürfnissen der Jugendlichen unserer Zeit angepasstes, pädagogisches Konzept.

Eckpunkte für ein neues pädagogisches Konzept

Aus unserer Sicht ist es dabei ungehindert aller curricularen Lernvorgaben essentiell, die Kinder und Jugendlichen durch möglichst vielfältige, motivierende und persönlichkeitsbildende Lernerfahrungen bei der Entwicklung einer inneren Orientierung und guten Herzensbildung zu unterstützen. In der täglichen pädagogischen Arbeit sind daher für uns folgende Aspekte besonders wichtig:

Praxisbezug

Der Unterricht muss eine enge Verbindung zur realen Welt mit all den Konflikten und ungelösten Problemen, aber auch mit all ihren Wundern und Möglichkeiten herstellen. Am besten werden Inhalte und Zusammenhänge verinnerlicht, wenn sie von den Lernenden selbst in der Praxis angewendet werden. Wir ermutigen daher unsere Schülerinnen und Schüler, aktiv zu lernen, indem sie praktische Erfahrungen machen, Lösungsvorschläge zu aktuellen Problemen entwickeln, Projekte durchführen und mit ihrer Umgebung in Beziehung treten.

Eigenverantwortlichkeit

Wir legen Wert darauf, dass Schülerinnen und Schüler ihre Lernprozesse aktiv initiieren und mitgestalten. Sie werden ermutigt, Verantwortung für ihr eigenes Lernen zu übernehmen, Ziele zu setzen, Selbstreflexion zu praktizieren und selbstständig zu arbeiten. Unsere Lehrkräfte sehen sich dabei eher als Lernbegleiter und unterstützen die Schüler auf ihrem individuellen Lernweg.

Interdisziplinarität

Traditionell spielt bei uns die fächerübergreifende Zusammenarbeit eine große Rolle. In Themenwochen, auf Exkursionen und Sprachreisen und seit dem Jahr 2022 vor allem im Kulturium Warthe setzen wir auf ein lebendiges Wechselspiel zwischen Theorie und Praxis. Dadurch erlernen die Schülerinnen und Schüler, komplexe Zusammenhänge zu erkennen und Probleme aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten.

Elternarbeit

Die Eltern unserer Schule beteiligen sich mit 16 Stunden pro Schuljahr an der Pflege, Organisation und Weiterentwicklung unserer Schule. Typische Beispiele sind Arbeiten im Bereich Hofgestaltung, die Organisation von Festen, Möbeltransport oder Renovierungshilfen, aber auch pädagogische Angebote im Rahmen von Teamtagen oder bei kurzfristigem Unterrichtsausfall. Wir sind dankbar für diese Unterstützung, weil sie eine große Vielfalt generiert und die Gemeinschaft stärkt.

Kritisches Denken und Problemlösung

Wir ermutigen die Schülerinnen und Schüler täglich, kritisches Denken zu entwickeln, Fragen zu stellen, zu reflektieren und alternative Lösungswege zu suchen. Der Unterricht zielt darauf ab, Problemlösungsfähigkeiten und Kreativität zu fördern, um auf die Veränderungen und Herausforderungen dieser Welt angemessen reagieren zu können.

Kooperation

Wir legen großen Wert auf kooperatives Lernen, bei dem Schülerinnen und Schüler (in Kleingruppen) zusammenarbeiten, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Dabei lernen sie, kommunikative und soziale Fähigkeiten zu entwickeln, Konflikte zu lösen und Verantwortung füreinander zu übernehmen. Im Schulalltag fordern altersgemischte Gruppen, Lern-Patenschaften, die gemeinsam gestalteten Theaterwochen und Klassenfahrten („Herausforderungen“) ein hohes Maß an sozialer Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme. Die Verschiedenheit der Jugendlichen erzeugt dabei ein immer wieder herausforderndes, aber gleichzeitig anregendes und wirksames Lernmilieu.

Soziales Lernen

Eine entspannte Atmosphäre entsteht durch gegenseitige Wertschätzung und Vertrauen. Daher ist die aktive Beteiligung der Jugendlichen an der Gestaltung des Schulalltags Teil unseres Konzepts. Auf wöchentlichen Schulversammlungen werden gemeinsame Erlebnisse organisiert, Geschichten des Gelingens erzählt und gemeinsam Regeln für das Miteinander gefunden. Auftretende Konflikte werden nach dem Motto „Störungen haben Vorrang“ zeitnah und ggf. unter Beteiligung externer Fachleute bearbeitet.

Nachhaltigkeit / Ökologie

In der Welt von morgen spielen die Jugendlichen von heute die Hauptrolle. Als Naturschule ist es uns daher eine besondere Herzensangelegenheit, ihren Blick bei allen Themen und Aktivitäten auf das Thema Nachhaltigkeit zu lenken und sie zu ermutigen, in diesem Bereich Verantwortung zu übernehmen. Das gilt zum einen für die Wahl eines individuellen Schulprojektes, aber auch für die sparsame Verwendung umweltverträglicher Materialien im Schulalltag oder das Diskutieren bzw. Erleben nachhaltiger Wirtschafts- und Lebensformen in der Region.

Als Team verstehen wir die Einübung eines achtsamen Umgangs mit den Ressourcen unserer Erde als Querschnittsaufgabe, die sich in der Themenwahl und Unterrichtsdurchführung aller Fachgebiete spiegelt. Zusätzlich bieten wir eine fachliche Spezialisierung auf ökologische Themen: vom Wahlpflichtfach in der SEK I bis zum Wahlprofil „Ökologie“ in der SEK II. Nicht zuletzt binden wir bei der Gestaltung unseres Außengeländes unsere Schüler*innen aktiv in die Planung, Umsetzung und Pflege ein.